1. |
Der Ueberdruss
03:42
|
|
||
01 DER UEBERDRUSS
wenn zu viele was für richtig halten muss ich's hinterfragen
ich beginn' daran zu zweifeln und der zweifel füllt die tage
und ich suche einen fehler doch mein kopf ist voll mit stroh
konzentrier mich auf nen funken und die flammen schlagen hoch
nun zünden sie den himmel an und machen ihn zum ofen
ich seh mich selbst von oben
bremse meinen luftzug die gedanken werden klar
höre den kriegund schaufel das grab
hook: gediehen dann verdorben
die fetten jahre sind vorbei
schuld ist der überdruss
der nun in neuem licht erscheint
[ - es gibt - ] kein' bedarf mehr
an eifersucht und neid
lieber wird gespielt
in der zeit die uns noch bleibt
dieser planet lockte mit vielfalt
und wurde degradiert zum spielball
von egoismus und ausbeutung getarnt als erfolg, hinter
dem deckmantel des fortschritts illusionen
und massenpsychosen - wie religionen
ich schweife ab in die ferne, such'
nach dem was da liegt in den sternen
aus dem licht längst erloschener sonnen
strahlt die erinnerung an das was noch kommt
hook [...]
ich bin wieder hier, weiß so viel wie zuvor
alles hat ein ende und das leben ist zu kurz
alle, alle wollen glücklich sein und
alle wollen auch ein stück von ihrem glück design'
so viel weniger menschen wollen kriege
dass ich behaupte: alle wollen altern in frieden
und alle wollen ihre ruhe dann wenn sie sie brauchen
doch dass das mal funktioniert ist fast nicht zu glauben
hook […]
|
||||
2. |
Unterwelt
06:05
|
|
||
02 UNTERWELT
[1/3]
ich stöbere im ghetto meines hirns
und treffe fragmente alter persönlichkeiten
das kann schon verwirr'n
sie sehen aus wie ich aber ziehen grimassen
wie ich wenn ich grimassen ziehe - nur am verblassen
so dass der hintergrund sichtbarer wird
die transparenz steigt bis ein ich daran stirbt
zuerst begegne ich einem verdrängten schmerz
er zuckt verzerrt
und er schluckt sehr schwer
wo die augen sein sollten ist der grund vom meer
und aus dem mund speit er galle - ein verwundeter
gesenkten hauptes streift er entlang der lichtlosigkeit
eines wandlosen raums ohne richtung und zeit
dieser schmerz hat total resigniert
er will nie mehr was haben um nichts zu verlier'n
trotzdem drängt er mich ihn zu befreien
ich soll noch einmal richtig weinen
ich bitte ihn mir zu verzeihen
und sage nein
bridge: ich darf ihm nicht den ausweg zeigen,
er übernähme die kontrolle über meinen körper
und zwänge mich ausszusteigen
stattdessen verbann ich ihn
tiefer in die unterwelt
zum friedhof meiner grauen zellen
draussen wird es langsam hell
hook: das ist die unterwelt - unangenehm
hinter jeder ecke können blaue wunder geschehen
das ist die unterwelt - unterbewusst
achtung hier steht dein verstand ständig unter beschuss
das ist die unterwelt - keinem vertrauen
überleben klappt hier nur auf eigene faust
das ist die unterwelt - aus gedanken
nicht alle die zurückkehrten haben bestanden
[2/3]
um zu entkommen muss ich durch ein gebiet
gesäumt von nach mir greifenden händen
eine packt mich und zieht
eine hand die aussieht wie meine
meine eigenen hände greifen nach meinen beinen
nur dass sie knochiger sind
und das blut mehr pulsiert und nach erbrochenem stinkt
ich dreh mich um und blick auf mich selbst
in gestalt von verdrängter wut - eine graue welt
ihr blick ist aggressiv - voller selbsthass
ihr versuch zu lächeln wirkt gestellt und seltsam
mit geballten fäusten - adern sichtbar auf der stirn
vom zorn zerfressen - hat sie sich im ich verirrt
diese wut ist total übertrieben
sie will nie mehr kontrolle um niemals zu siegen
trotzdem greift sie nach meinem hals
sie denkt ich brächte es dann zu ende
durch anwendung von gewalt
ich bitte sie mir zu verzeihen
und sage nein
bridge […]
hook[...]
[3/3]
letzte station - mein magen ein wackerstein
meine zunge trocken und im gesicht kalter schweiß
ich bekomme gänsehaut, aufgestellte nackenhaare
die luft wird knapper - ich muss schnappend atmen
vor mir erscheint mein ängstliches antlitz
das immer geduckt mit dem rücken zur wand sitzt
die arme zieh'n die knie ans kinn
die sehnsucht danach wie es wär als kind
ihr blick ist glasig - voller zweifel
sie schaut ohne zu fixieren irgendwo ins weite
abgekaute fingernägel - knirschende zähne
nasse hose und ohne mut für neue pläne
diese angst ist totale verschwendung
sie will nie wieder warnen um nie mehr zu bremsen
trotzdem besteht sie auf ihren platz
und hofft ich gebe nach wenn sie
einfach lieb fragt
ich bitte sie mir zu verzeihen
und sage nein
bridge […]
hook [...]
|
||||
3. |
Eisschollen
03:36
|
|
||
03 EISSCHOLLEN
ich umfuhr die klippen
solange ich nur konnte
doch mein floß kippte zur seite
und über bord waren die worte
ich trieb wie treibgut
auf der wasseroberfläche
schluckte das salz des meeres
erbrach und fühlte mich vergessen
die wellen spülten mich an land und
ich begann zu wandern
und ich nutzte diese zeit zu
einer phase der sammlung
ein berg wurde bestiegen
und ins tal bin ich gefallen
ich wusste - das ist das leben
darin war ich nun erfahren
bridge: hin und wieder
vergaß ich all die tollen dinge
kam mir das leben vor
wie mit den eisschollen schwimmen
hin und wieder
begann ich zu zappeln
dann schmiedete ich pläne
das gefängnis zu verlassen
hook: und ich fühlte den groove
und ich wurd' mit ihm eins
und ich war dann am tanzen
und fühlte mich frei
und ich fühlte musik
und ich wurd' mit ihr eins
und ich dachte ich sänge
doch war nur am schrei'n
die narben heilten mit der zeit
wie man so schön sagt
und eine weile
war ich kraft der neuen stärke
ziemlich smart - ein auf und ab
wurde ich provoziert
dann reagierte ich weise
erkannte dass das nachhinein entscheidet
nicht immer aber meistens
ich war das wasser
im zitat von bruce lee
ich höhlte aus, wehrte ab
aber schlug nie
doch meine innere ruhe
wurde gestört von der erkenntnis
dass die welt zu grausam war
um einfach nur friedlich zu denken
bridge […]
hook […]
|
||||
4. |
|
|||
04 EIN TAG SO SCHOEN WIE HEUTE (feat. DIKE)
zu wem wirst du
wenn die lage mal eskaliert
die gefahr
dich regiert
das was war alles stirbt
wenn die gewohnte geborgenheit
der sorge weicht
dass du schon morgen ermordet verborgen bleibst
zu wem wirst du
wenn der krieg
in der straße tobt
in der du wohnst
und jeder depp trägt einen waffengurt
wenn alle supermärkte
ihre pforten dicht machen
und dein ungestillter hunger
alles in dir frisst
zu wem wirst du
wenn dir folter droht
wenn du verfolgt wirst
und die trolle woll'n dein' tod
wenn du dein leben
nur retten kannst
indem du riskierst in einem überfüllten boot
über das meer zu fahr'n
hook: ein tag so schön wie heute
er sollte nie zu ende gehen
die sonne scheint auf dich herab [ - und - ]
[ - sie will deine hände sehn - ]
zu wem wirst du
wenn du mit letzter kraft
über einen zaun kletterst
und dahinter steckt der knast
wenn sich deine hoffnung gegen dich wendet
und als albtraum im albtraum entpuppt
der nicht endet
zum wem wirst du
wenn die willkür dich trifft
und das knie in deinem nacken
drückt die straße ins gesicht
wenn deine wut implodiert
und die handschellen
sind so fest gezogen dass
die handgelenke anschwellen
zu wem wirst du
wenn du unfair behandelt wirst
und es allem anschein nach
keinen von den and'ren stört
wenn dich niemand auf der welt
noch willkommen heißt - wo
doch für jedes lebende wesen
die gleiche sonne scheint
hook [...]
wer bist du solange nichts auf dem spiel steht
solange deine rollen eine frage des stils sind
solange deine welt nicht untergeht ist es leicht
so zu tun als würdest du das drumherum versteh'n
warte bis du opfer bringen musst
dann erkennst du deine wahre fratze
welche deiner ideale
landen dann als erstes auf der speisekarte ?
hook […]
|
||||
5. |
Sandkorn
03:41
|
|
||
05. SANDKORN
beruhige dich und spare dir
die worte und bewegung
denke nochmal drüber nach
du solltest sehr gut überlegen
willst du wirklich diesen aufwand
zu expandieren zu schaffen
und all die bäume ausreißen
all die wege zupflastern
das wasser muss fließen und
und kein staudamm ist von dauer
keine frage mit der zeit
da frisst es sich durch jede mauer
dann schleift es einen stein
und der wird glatt und schön
zu einem kleinen sandkorn
am strand von der spree
dann liegt es dort und wartet
auf die menschen die sich sonnen
doch der strand ist längst beton
bedeutet – niemand wird mehr kommen
der wind trägt es bald weiter
und es fliegt mit einem vogel
doch der abschied ist nicht fern
der regen peitscht es auf den boden
es trampeln viele stiefel
und an einem bleibt es kleben
bis es trocknet und sich löst
um sich dann wieder zu erheben
es geht mit der ersten böe
in die höhe bis zum himmel
und umkreist diesen planeten
bis die schwerkraft es entbindet
hook: beruhige dich
geh' die dinge an mit ruhe
dein leben wird nicht länger
durch das blicken auf die uhr
[ - denk ans sandkorn - ]
es treibt ins weltall richtung sonne
bis die hitze es fast schmilzt und
ein komet kreuzt seinen weg
und nimmt das sandkorn einfach mit
es fliegt am weltraumschrott vorbei
und fällt dann wieder auf die erde
durch ein loch in der ozonschicht
in eines der sieben meere
es landet auf nem wal und
und die wasseroberfläche
streift es ab als dieser taucht
um sich vor fängern zu verstecken
schwimmt dann weiter mit der strömung
auf einem teppich aus öl und
trifft dort wieder den vogel beim
singen seiner letzten töne
wellen spülen es ans land an
und die hände eines affen
formen es zu einem ganzen
um das ganze dann zu tragen
und er trägt es ein paar stunden
und dann wirft er diesen klumpen
einfach irgendwo ins dunkle
und das sandkorn bleibt verschwunden
bridge: du hast deine zeit
und nur du darfst sie verschwenden
entscheide über wie
und wofür du sie verwendest
nach der pfeife tanzen
oder zähne zeigen
gemeinsam - alleine
du bist an der reihe
hook […]
|
||||
6. |
Die Insel
03:58
|
|
||
06 DIE INSEL
ich besorg' uns ein haus mit einem garten
ich werd ihn bepflanzen und er wird erblüht auf euch warten
ihr seid mir die schönsten - ich möchte euch fragen
ist das hier ein traum oder seid ihr wirklich wahr?
ich besorg' uns ein boot wir werden segeln
ich lerne alle regeln es wird euch an gar nichts fehlen
verlasst euch darauf - ich widme mein leben
zur not geh ich betteln oder schuften oder stehlen
ich bereite die nahrung wir werden speisen
das beste vom besten mit nichts zu vergleichen
und ich hoffe es freut euch - wir werden reisen
an die weitesten und schönsten orte aller zeiten
seht ihr die insel? dort werden wir rasten
während wir dinge erfinden singend und lachend
ich liebe euch so sehr - wir werden tanzen
in der nacht unterm sternenhimmel am strand
bridge: wir werden wandern,
durch einen laubwald
voll frischer quellen
was ihr euch auch ausmalt
alles wird da sein
die sonne wird scheinen
außer freude
keinen grund mehr zu weinen
hook: die schönsten töne
die schönsten melodien
wundervoll arrangiert
zum schönsten lied
die schönsten farben
die schönsten formen
wundervoll arrangiert
zum schönsten bild
die schönsten worte
die schönsten sätze
wundervoll arrangiert
zum schönsten buch
ich besorg ein' planeten mit atmosphäre
ich werd ihn besiedeln zu unserer eigenen erde
ihr seid die wichtigsten - ich möchte das klären
die realität kommt uns nicht in die quere
wir werden ausruhen am fuße des bergs
vom spielen ermüdet von niemand' gestört
die luft duftet gesund und wirkt befreiend
der tau schmeckt nach honig - unendlich viel zeit
nein nicht unendlich - ich will nicht lügen
die zeit wird nicht reichen - sie wird verfliegen
und wenn dann bewusst wird wie jeder moment
unwiederholbar - ist - es zu spät - bleiben
nur die erinnerungen – festzuhalten - die besten
und die loszulassen die schlecht sind
doch so sehr uns auch etwas beschäftigt
erst wird's verblassen dann wird's vergessen
bridge: und der wert jedes noch so
alten pinselstrichs
jedes verwackelten, unscharfen fotos
steigt simultan
zu den falten im gesicht
bis alles
staub ist
[ - bis alles staub ist - ]
hook […]
|
||||
7. |
Deine Eltern
02:58
|
|
||
07 DEINE ELTERN
die dich wiegenden
die dich waschenden
die wenn du lachst
mit dir am lachenden
die dich fütternden
die dich tröstenden
die deine meisten probleme
erstmal noch lösenden
die erzählenden
deinen rücken stählernden
immer beiseite stehenden
deine kleidung für dich auswählenden
die bei denen du
abhängigkeit als geborgenheit empfindest
die dich zu deinem besten
so manipulieren dass du selbstständig denkst in ihrem sinne
deine eltern
die sich kümmernden
dir schwimmen beibringenden mit dir schwimmenden
meistens freundlich klingenden
die dich mahnenden
die die gefahren kenn'
die so dass es kaum ziept
dein haare kämm'
die dich an die hand nehm'
mit dir stehen bleiben
an roten fußgängerampeln
schimpfend auf die bei rechts abbiegenden andren
die bei denen du
abhängigkeit als geborgenheit empfindest
die dich zu deinem besten
so manipulieren dass du selbstständig denkst in ihrem sinne
deine eltern
die vorlesenden
fernseh'n anschaltenden
lang vor dir alternden
spielzeug verwaltenden
die aufräumenden
krümel unterm küchentisch auffegenden
selten ausgehenden
früh aufstehenden
die dich liebenden
die dich feiernden
dich beschenkenden
immer an dich denkenden
die bei denen du
abhängigkeit als geborgenheit empfindest
die dich zu deinem besten
so manipulieren dass du selbstständig denkst in ihrem sinne
deine eltern
|
||||
8. |
Sonne, Mond und Punkt
03:18
|
|
||
08 SONNE, MOND UND PUNKT
sonne, mond und punkt.
denn die paar sterne
nachts in der stadt
sind straßenlaternen
das orangefarbene licht reflektiert
den schweiß eines eifer-sucht-kranken
der lauthals in sein smartphone brüllt
keine contenance haltend
neben ihm unter der s-bahn brücke
hortet ein dealer verschiedenste drogen
weil die parks voll von hunden sind
die mit polizisten ihre runden dreh'n
das ausweichmodell läuft
der konsum findet immer genug schatten
und ohne arbeitserlaubnis
verdient sich halt nur so das geld auf den straßen
bleiche massen strömen aus clubs
und besorgen sich gestreckte downer
besser kopfweh als schlaflos
besser schlaf als schlechte laune
die morgensonne ist noch kühl
aber wird schon bald wärmen
die ersten kinderwagen schwärmen
aus - in die ferne des lärmes
ein straßenmusiker singt an seiner gitarre
und ein paar cent fliegen in seinen becher
aus einem innenhof erschallt gelächter
das in schrilles geschrei driftet
eine ältere frau dreht sich zu mir
sie krallt meinen arm und zieht mein ohr an den mund
sie flüstert etwas
– vermutlich auf latein - diabolisch
hook: laterne, laterne
sonne, mond und punkt.
hier gibt es keine sterne
und die erde ist nicht rund
laterne, laterne
sonne, mond und punkt.
hier gibt es keine sterne
und keinen horizont
weitere menschen drehen sich zu mir
und beginnen mich mit ihren
nach hinten gedrehten pupillenlosen augen auszulachen
ich versuche aufzuwachen
klappt nicht - ich suche einen gegenstand
den ich als waffe benutzen kann
weil: in den nächsten momenten
wird es um tod oder leben geh'n
ein traum ist der spiegel des seelenlebens
ich vertreibe die angst
und reiße ein stoppschild aus dem asphalt
biege es mit bloßen händen zu einem speer
und beginne auf die horde zuzulaufen
sie sind fort
das ergibt keinen sinn
ich hatte eben noch einen roten faden
und jetzt ist er dahin
ich wache schweißgebadet auf
und gehe ins badezimmer - gesicht waschen
als eine hand durch den spiegel greift
und meinen kopf packt - ich kann nichts machen
sie zieht mich durch den spiegel
in den hades aus der griechischen mythologie
ich kann nicht aufschreiben was ich erträumte
aber ich habe am ende gesiegt
denke ich zumindest bei einem kaffee
bis die kellnerin sich umdreht und aus ihrem rücken heraus
eine art gnom auf mich springt
er krabbelt durch mein ohr
und setzt sich in meinen kopf
ich spüle ihn mit meiner nasendusche
durch die nebenhöhlen in den abfluss
hook […]
|
||||
9. |
Leaving Berlin
04:17
|
|
||
09 LEAVING BERLIN
in der innenstadt under the bridge
machten einst menschen mucke und anderen shit
damals wurde mal die wand angepisst
heut' setzt das ordnungsamt eine frist
es waren gerade die alternativen
die touristenmagneten - die stadt expandierte
bald kommt der ansturm ins stocken
denn die die noch kommen können nur noch shoppen
überall die sanierungsarbeiten
zur schöneren stadt für die die viel reisen
und die mieten die steigen und steigen
sogar bei den butzen direkt an den gleisen
es ist laut hier und schmutzig und stinkt
all die autos, die clubs und die pimps
überall wird gesoffen, gebaut und gekloppt
es riecht nach gebrautem und pot
lass mal in berlin versuchen
der neureiche kiez mit den citytoiletten
bleibt voll von den schnorrern nach kippen und essen
der saubere park all die vielen bars
umzingelt von dealern die dealen mit gras
hundertschaften, saudichte party prolls
telefon 1 1 0 - gratis call
eine streife, blaulicht, martins horn
reißt aus dem schlaf wer mit fenster zur straße wohnt
auf der suche nach urbanen kicks
wird all das zertrampelt was wunderbar ist
was hier berührte, bunt war und ist
errungenschaften des untergrundes
was die suche nach freiraum betrifft
wird all das errichtet was niemand vergísst
wachsend dem schatten den rücken zuwendend
durch risse von alten gemäuern zum licht
lass mal in berlin versuchen
|
||||
10. |
|
|||
10. BIS DIE PRODUKTION STOPPT
spuck mir nicht vor die füße
spar dir die harten blicke
schubs mich nicht um und versetz
dann in meinen magen tritte
führ mich nicht vor, profilier
dich nicht auf meine kosten
nimm mich nicht aus, bis auf
meine knochen
mach dich bitte nicht
zum maß aller dinge
du bist keinen deut besser
und kein bisschen schlimmer
fäll kein urteil über mich
das steht dir nicht zu
dein wissen ist nur eines unter
milliarden paar schuhen
du hast den tod nicht besiegt
und willst mich attackieren
oder mir die welt erklären, ich
werd jeden schlag parieren
deine wortmeldung
wird notiert
und dann landet sie im papierkorb
bei den andern berechenbaren standards
ich habe deja-vus
vom primitivsten schläger
bis zum gemastertsten absolventen
- jeder spricht dasselbe
bin ich gelangweilt
von den runden die du drehst
dann wechsel ich die strassenseite
oder versperre den weg
bridge: alle laufen etwas hinterher alle befinden
etwas für richtig das sie nachahmen bis es verschwindet
oder bis sie verschwinden, bis's nix mehr gibt das verbindet
bis die produktion stoppt - bis es stinkt bis zum himmel
kuschen vor vergehender mode
laufen immer zum lautesten *peng* - lebende tote
und alle kleben wie popel
an irgendeinem redenschwingenden vogel
und werden sich wieder erst hinterher betrogen fühlen
hook: alle drehn sich im kreis
zumindest
all die die denken sie wüssten bescheid
alle drehn sich im kreis
zumindest
all die die denken sie wüssten bescheid
ich muss mir nichts beweisen
und ich werde nie gehorchen
hab kein zwang mich zu beeilen
und verschiebe was auf morgen
droh mir nicht mit sanktionen
lass mich wohnen wo ich wohne
unterteil mich nicht in zonen
greife nicht nach meiner krone
erzähl mir keine lügen
versuch nicht mein' kopf zu waschen
ich würd dir sehr übel nehmen
müsst' ich diesen ort verlassen
hindere mich nicht am denken
überschreit nicht meine grenzen
höre auf mich zu bekämpfen
oder trag die konsequenzen
bridge [...]
hook [...]
|
TAPETE Berlin, Germany
“Leute verwechselten die Konsequenz hinter meiner Improvisation mit Marktstrategien und Masterplänen. Diese armen Verwirrten projizierten ihre primitive Vorstellung von Erfolg auf die komplexen Sinnzusammenhänge meiner Lebensphilosophie. Ich sprach von Fleiß und Gerechtigkeit und sie verstanden Faulheit und Diebstahl. Ich warnte vor dem Feind und sie sahen einen Angriff auf ihre Integrität.” ... more
Streaming and Download help
If you like TAPETE, you may also like:
Bandcamp Daily your guide to the world of Bandcamp